Die Wings IOboxen dienen im Avio-System als Hardware-Schnittstellen für verschiedene Aufgaben wie Lichtsteuerung per DMX, Schalten oder serielle Steuerung. Sie können eigenständig untereinander im Netzwerk kommunizieren und werden im Avio Manager als Netzwerkknoten angezeigt.
Es sind folgende IOboxen verfügbar:
Wings IObox DMX ...bietet einen Eingang und einen Ausgang für DMX512.
Wings IObox Relay ...bietet 16 potentialfreie Relais.
Wings IObox Remote ...bietet 16 Schalteingänge.
Wings IObox Serial ...bietet vier serielle Schnittstellen.
Wings IObox XXX Pro ...alle oben genannten IOboxen sind auch als Pro-Variante verfügbar, die zusätzlich folgende Funktionen bieten:
Lua-Skripte zur Realisierung von logischen Funktionen
KNX-Unterstützung zur Gebäudesteuerung
Serielle Steuerung von anderen Geräten per Treiber via LAN
Hosting von Touch-Oberflächen, die mit Wings Touch erstellt wurden.
Die IOboxen sind über die RJ45-Buchse per Netzwerkkabel mit der üblichen Netzwerkstruktur verbunden und kommunizieren darüber per Avio-Protokoll. Die Stromversorgung erfolgt entweder über Netzwerkkabel, wenn der Switch dies unterstützt, oder über das externe Original-Netzteil. Mit einem Webbrowser lassen sich die Wings IOboxen konfigurieren.
Sämtliche Einstellungen werden von der Wings IObox auf dem internen Speicher und zusätzlich, wenn vorhanden, auf einer SD-Card gespeichert. Die gespeicherte Konfiguration auf der SD-Card kann für eine andere IObox übernommen werden. Sollte einmal der Austausch einer defekten IObox notwendig sein, ist die neue IObox dank der SD-Card ohne einen weiteren Eingriff sofort einsatzbereit.
In diesem Thema finden Sie folgende Informationen:
Geräte per DMX oder Relais steuern
Geräte mit der Wings IObox und Treiben seriell steuern
Die Frontseiten aller IOboxen sind identisch gestaltet:
Setup-Taster zum Zurücksetzen auf die Standardkonfiguration, siehe auch Zurücksetzen auf die Standardkonfiguration. Wenn der Taster nur kurz gedrückt wird, erscheint die IObox im Avio Manager für 45 Sekunden grün markiert.
Steckplatz für eine SD Card zum automatischen Backup der Konfiguration; dem Lieferumfang liegt ein verschraubbarer Sicherungsbügel bei.
LEDs zur Anzeige von Betriebszuständen:
Power ...leuchtet rot, wenn die Stromversorgung gegeben ist.
I/O ...leuchtet gelb, wenn Informationen über die Ein- oder Ausgänge empfangen oder gesendet werden.
Data ...leuchtet blau, wenn Avio-Datenpakete gesendet oder empfangen werden.
Status ...blinkt grün, wenn die IObox gebootet und betriebsbereit ist.
Die gelbe LED der RJ45-Buchse zeigt Aktivitäten der LAN-Verbindung an.
Die grüne LED der RJ45-Buchse leuchtet, wenn eine 100 MBit-Verbindung besteht.
Alle IOboxen besitzen auf der Rückseite links die Power-Buchse für die Stromversorgung mit dem Original-Netzteil.
Auf der Rückseite der IObox DMX befinden sich neben der Stromanschlussbuchse POWER die Anschlüsse DMX-IN und DMX-OUT. Die IN-LED leuchtet, wenn Signale eingehen. Die Out-LED leuchtet bei einwandfreier Funktion permanent, weil immer ein DMX-Signal ausgegeben wird.
Auf der Rückseite der IObox Relay befinden sich neben der Stromanschlussbuchse POWER die Relaisausgänge 1 bis 16, die über die mitgelieferten Steckeinsätze (FMC 1,5 von Phoenix Contact) kontaktiert werden können. Unterhalb der Relaiskontakte leuchten die jeweiligen LEDs, wenn Kontakte geschlossen sind.
Auf der Rückseite der IObox Remote befinden sich neben der Stromanschlussbuchse POWER die Schalteingänge 1 bis 16, die über die mitgelieferten Steckeinsätze (FMC 1,5 von Phoenix Contact) kontaktiert werden können. Unterhalb der Schaltkontakte leuchten die jeweiligen LEDs, wenn IN-Kontakte (oben) Spannung erhalten, also normalerweise mit dem unteren 5V-Kontakt verbunden werden. Die vier Kontakte rechts bieten Masseanschluss (GND).
Auf der Rückseite der IObox Serial befinden sich neben der Stromanschlussbuchse POWER sich die Schnittstellen Port A bis D. Über die LEDs RX, TX und IR (links unten) können Sie den Empfang und das Senden von Informationen erkennen.
Hinweis: Es ist später geplant, an Port D eine optional erhältliche IR-Diode zur Steuerung IR-fernbedienbarer Geräte betreiben zu können.
Für alle Wings IOboxen gilt
10/100 MBit RJ45-Ethernetanschluss mit Power over Ethernet (IEEE 802.3af-2003)
Stromversorgung: 12 V, 1 A maximal; als externes Netzteils darf nur das mitgelieferte Steckernetzteil verwendet werden.
Breite x Höhe x Tiefe: 98 mm x 34 mm x 137 mm
Wings IObox DMX
Anschlüsse: 1 DMX-512-Eingang, 1 DMX-512-Ausgang mit 3-poligen Buchsen XLR-M (In) und XLR-F (Out) (nach IEC 61076-2-103)
Es muss ein geschirmtes Kabel mit einer Impedanz von 110 Ohm verwendet werden. Der Ausgang muss nach dem letzten Glied mit einem 120 Ohm Widerstand terminiert werden. Es können am Ausgang maximal 32 Geräte ohne Repeater angeschlossen werden.
Optional kann die Steuerung im Webinterface unter Settings - DMX Settings von 8 Bit auf 16 Bit umgestellt werden. Es stehen dann statt 512 Channels mit 8 bit lediglich 256 Channels mit 16 bit und einem Wertebereich von 0 - 65535 zur Verfügung. Byte 1 ist das höherwertige, Byte 2 das niederwertige, usw. , 1 Stufe Byte 1 entspricht 256, 1 Stufe Byte 2 entspricht 1. Für dieses Feature ist Firmware V2.0.5 erforderlich.
Wings IObox Relay
Anschlüsse: 16 Relais-Schaltausgänge
Maximale Kontaktbelastung eines Kontakts: 30 VDC, 48 VAC, 1,5 A
Widerstand bei geschlossenem Kontakt: 30 mA (bei 1 A, 6 VDC)
Isolationswiderstand bei geöffnetem Kontakt: 1000 MOhm (bei 500 VDC)
Minimale Lebensdauer eines Kontakts: 150.000 Schaltzyklen bei einer Last von 1,5 A, 48 VAC
Wings IObox Remote
Anschlüsse: 16 digitale Eingänge
Maximale Eingangsspannung: 30 Volt, Minimale Eingangsspannung 2 Volt (für logisch 1)
Wings IObox Serial
Anschlüsse: 4 RS232-Stecker (Sub-D 15 mm, 9 Pin)
Die Konfiguration der Module können Sie über einen Webbrowser vornehmen.
Verbinden Sie Ihre Wings IOboxen mit dem Netzwerk und stellen Sie die Stromversorgung her.
Falls Sie keine Wings IObox besitzen, können Sie diese testweise simulieren...
Starten Sie den Avio Manager oder klicken Sie im geöffneten Avio Manager, oben auf Refresh, falls die IObox nicht automatisch als Knoten angezeigt wird.
Falls die IObox nicht erscheint...
Um den Konfigurationsdialog zu öffnen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Knoten der Wings IObox und wählen Sie Open in Webbrowser.
Folgende Konfigurationsoptionen sind links in den vier Menüs Values, Connect, Connections, Logic und Setup verfügbar:
Values ...zeigt den Wertestatus der DMX-Kanäle des unter Select-Port gewählten Ports an.
Connect …dient dazu, Verbindungen mit anderen Knoten herzustellen. Auf der Webseite der jeweiligen IObox können eingehende (lesende) Verbindungen erstellt werden.
Im Abschnitt Local Node werden die Ports und die Channels der IObox, von dem die Web-Oberfläche geöffnet wurde, angezeigt. Hier kann der Channel markiert werden, auf den ein anderer Knoten schreiben soll.
Im Abschnitt Remote Nodes werden alle Knoten angezeigt, die sich im Netzwerk befinden. Bei jedem Auswählen des Menüpunkts Connect wird das Netzwerk eingelesen. Hier kann nun der Channel ausgewählt werden, der auf den zuvor ausgewählten lokalen Channel schreiben soll.
Connections …zeigt die Verbindungen des Knotens an, die ggf. auch gelöscht werden können. Da jeder Knoten nur seine eigenen Verbindungen speichert, muss Get remote nodes aufgerufen werden, damit das gesamte Netzwerk mit den Avio-Knoten eingelesen werden kann und die ausgehenden Verbindungen angezeigt werden können.
Logic ...dient zur Installation und Konfiguration von Scripten, die beispielsweise mathematische oder logische Funktion ermöglichen, siehe auch Avio-Scripte.
Setup …dient zur Konfiguration von Name, Netzwerkadresse und Logging; außerdem kann die IObox gesperrt und zurückgesetzt werden. Nach Änderungen im Setup müssen Sie die IObox neu starten, indem Sie ganz unten auf Restart klicken oder die IObox kurz stromlos machen.
Trennen Sie die IObox von der Stromversorgung.
Halten Sie mit einem Kugelschreiber den Setup-Taster an der Frontseite gedrückt und versorgen dann die Box mit Strom. Halten Sie den Taster so lange gedrückt bis der Boot-Vorgang beendet ist.
Sie können Geräte mit der Wings IObox DMX oder IObox Relay mit Wings Vioso RX oder mit Wings Touch steuern.
Es gibt folgende Möglichkeiten:
Mit der IObox Remote können Sie in Wings Vioso RX die Wiedergabe steuern und Trigger auslösen. Über die vielfältigen Trigger-Aktionen steht Ihnen eine große Bandbreite zur Steuerung offen, siehe auch Trigger-Aktionen. Natürlich können Sie auch andere Avio-Geräte mit der IObox Remote steuern.
Falls Sie Trigger-Aktionen auslösen möchten, erstellen Sie in Wings Vioso RX zunächst die gewünschten Trigger und geben ihnen sinnvolle Namen, siehe Trigger erstellen.
Im Avio Manager finden Sie die Trigger unter Wings Vioso RX - Trigger und unter Wings Vioso RX - Control die Standardfunktionen Play, Pause, Start Presentation, Continue, Stop und Escape. Sie können nun die Verknüpfung mit den gewünschten Channels der IObox Remote vornehmen, siehe auch Wings Avio Manager.
Für das Senden von seriellen Befehlen benötigen Sie eine IObox Serial, wenn Sie über RS232-Schnittstellen senden möchten, oder eine beliebige IObox Pro, wenn die Befehle per LAN versendet werden. Außerdem ist ein Treiber für das zu steuernde Gerät erforderlich, den Sie in die IObox laden. Welche Treiber verfügbar sind, finden Sie in Wings Vioso RX, indem Sie auf Extras - Ordner öffnen Treiber klicken.
Öffnen Sie die IObox im Webbrowser, indem Sie im Avio Manager mit der rechten Maustaste auf den Knoten der IObox klicken und Open in Web Browser wählen. Klicken Sie in der Web-Oberfläche links im Menü auf Driver und rechts auf Add a Driver.
Klicken Sie auf Browse... und wählen Sie im Dateidialog den gewünschten Treiber. Die mitgelieferten Treiber liegen in folgendem Ordner:
C:\ProgramData\AV Stumpfl\Drivers
Hinweis: Dieser Ordner ist normalerweise versteckt und im Explorer nicht sichtbar. Sie können in diesem Fall im Dateidialog nach Treibern suchen, indem Sie *.ptd oder *.asd in das Suchfeld eingeben.
Klicken Sie dann auf Öffnen, worauf der Treiber geladen und unter Add existing driver aufgelistet wird.
Klicken Sie unter Add existing driver auf den gewünschten Treiber, worauf er in der IObox installiert wird und die Konfigurationsseite erscheint.
Nehmen Sie die gewünschte Konfiguration vor:
Bei Steuerung via RS232 wählen Sie unter Connectiontype entsprechend serial. Weisen Sie dann unter Com-Port eine Schnittstelle 1 (Port A) bis 4 (Port D) zu und geben Sie die erforderlichen Schnittstellenparameter an. Oft sind Standardwerte schon im Treiber hinterlegt und voreingestellt.
Bei Steuerung via LAN wählen Sie unter Connectiontype entsprechend network. Geben Sie dann unter Type das Protokoll TCP oder UDP sowie IP-Adresse und Port des zu steuernden Gerätes an. Oft sind Standardwerte schon im Treiber hinterlegt und voreingestellt.
Klicken Sie abschließend auf Save, um die Konfiguration zu übernehmen.
Im Avio Manager finden Sie unter dem Knoten der IObox nun die geladenen Treiber mit ihren Befehlen. Verknüpfen Sie die Befehle wie gewünscht mit anderen Channels. Mehr dazu finden Sie unter Treiberbefehle verknüpfen.
Bei Änderungen wie Löschen oder Updaten von Treibern sollten Sie die IObox neu starten (Stromzufuhr unterbrechen oder im Browser auf Reset klicken), weil sonst doppelte Einträge im Avio Manager erscheinen können.
Wenn ein Treiber viele Befehle zur Abfrage von Parametern enthält, kann sich dies je nach Antwortzeit des abgefragten Gerätes nachteilig auf die Performance der IObox auswirken. In solchen Fällen können Sie im Treiber mit den Parametern DefaultPollInterval und PollInterval das Abfrage-Intervall verlängern oder auch ganz abschalten, siehe auch Avio-Treiber selbst schreiben.