Bewegung: Position - Zoom - Rotation

Medienobjekte wie Bild-, Video-, Live-Video- oder Textobjekte bieten eine sogenannte Keyframe-Steuerung, mit der die jeweilige Bildinformation im Screen dynamisch positioniert und verändert werden können. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise "Bild im Bild"-Effekte, Kamerafahrten, Zoom-Effekte oder Rotieren von Bildern sehr einfach realisieren. Folgendes ist möglich:

Zum einfachen Kennenlernen der Keyframe-Funktionalität haben wir einen Workshop vorbereitet, siehe Kamerafahrt über Standbilder.

In diesem Thema wird folgendes behandelt:

 

In-Screen-Editing

Beim Editieren von Bildern im Screen werden im zugehörigen Objekt automatisch Steuerspuren und Keyframes angelegt. Keyframes sind praktisch Marken mit Werten für die Bildbeeinflussung durch Parameter, in diesem Fall also für Größe, Position und Rotationszustand des Bildes bzw. Videos. Für den Bereich zwischen zwei Keyframes gelten dann fortlaufende Zwischenwerte, die dann als Bewegung, Zoom oder Drehung sichtbar werden, Beispiel für die Wirkung von Keyframes.

Wenn Sie mit In-Screen-Editing arbeiten, brauchen Sie keine Zahlenwerte von Keyframes eingeben, denn das macht Wings Vioso RX beim Verschieben der Bilder im Screen automatisch. Das Ändern von Werten ist natürlich über die Keyframe-Eigenschaften optional möglich.

Bitte halten Sie sich beim Erstellen und Editieren konsequent an folgende Arbeitsschritte:

  1. Konzept: Überlegen Sie sich, welche Keyframes für Ihren Effekt notwendig sind und an welcher Zeitposition sie sitzen müssen.

  2. Zeitposition: Stellen Sie den Locator an die Position, an der ein Keyframe erstellt werden soll, bzw. auf den Keyframe, den Sie bearbeiten möchten.

  3. Werkzeuge: Aktivieren Sie die erforderlichen Werkzeuge. Nutzen Sie die temporäre Aktivierung der Werkzeuge durch Gedrückthalten der entsprechenden Tasten während des Editierens, weil Sie dann die Werkzeug-Modi nicht manuell zurückstellen müssen.

  4. In-Screen-Editing: Erst als Letztes bearbeiten Sie das Objekt im Screen.

Hinweis: Wie Sie die Keyframes nummerisch editieren, erfahren Sie in diesem Thema in diesem Abschnitt.

 

Und so gehen Sie vor:

  1. Klicken Sie in der vertikalen Symbolleiste für Werkzeuge mit der rechten Maustaste auf den ersten Button und wählen Sie Objekten in Timeline und Screen editieren, so dass dieses Symbol erscheint. Alternativ können Sie auch die Taste S kurz drücken. Das In-Screen-Editing ist nun dauerhaft aktiviert.

  2. Positionieren Sie den Locator an der Zeitposition, an der Sie einen Keyframe im Objekt erstellen möchten.

  3. Klicken Sie im Screen auf das gewünschte Bild oder Video etc., worauf ein gelber Rahmen mit Anfassern erscheint. Tipp: Sollte das falsche Objekt einen Rahmen erhalten, klicken Sie in der Timeline mit der rechten Maustaste auf das Objekt und wählen Sie In-Screen-Editing, worauf in der Infozeile ein oranger Punkt und im Screen gelber Editierrahmen erscheint. Das Objekt im Screen können Sie über den gelben Rahmen mit der Maus folgendermaßen verändern:

  4. Größe  ...durch Ziehen der Anfasser an den Ecken (A) ändern Sie die Größe proportional, das aktuell eingestellte Seitenverhältnis bleibt also erhalten. Mit den Anfassern an den Seiten (B) ändern Sie nur den Wert für X oder Y, also dehnen oder stauchen das Bild. Möchten Sie das Original-Seitenverhältnis wiederherstellen, halten Sie beim Ziehen eines Eckpunktes (A) die Shift-Taste gedrückt.

  5. Position  ...durch Anfassen innerhalb des Rahmens (C) können Sie das Bild verschieben.

  6. Rotation  ...um die X- und Y-Achse erreichen Sie durch Anfassen und Ziehen des Symbols in der Mitte des Bildes (D), für die Z-Achse verwenden Sie den Anfasser darüber (E). Wichtig ist, dass Sie beim Anfassen den Punkt in der Mitte bzw. unter dem Symbol treffen.

Wenn Sie das Bild auf die oben erläuterte Weise verändern, werden sofort die Keyframes erstellt. Falls das Objekt Steuerspuren für einzelne Parameter-Objekte besitzt, wird auch der Keyframe-Editor automatisch geöffnet, siehe auch Der Keyframe-Editor.

  1. Die Werkzeuge bieten weitere Möglichkeiten beim In-Screen-Editing. Wichtig: Die Werkzeuge müssen vor dem Editieren aktiviert werden. Vorteilhaft ist das temporäre Aktivieren durch Halten der entsprechende Taste während des Editierens, also Taste halten Bearbeitung durchführen Taste loslassen. Weitere Hinweise zur Bedienung der Werkzeugleiste finden Sie unter Symbolleiste für Werkzeuge.

  2. In der Symbolleiste für Werkzeuge finden Sie im vierten Button verschiedene Modi für das Erstellen neuer Keyframes. Sie werden sichtbar, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf den Button klicken:

Normale Keyframes ...die Werte eines neu erstellten Keyframes gelten nur an der Position des Keyframes, schnelle Anwahl durch die Taste N.

Keyframes konstant für Objekt  ...die Werte eines neu erstellten Keyframes werden auch in den Anfangs- und End-Frame kopiert und gelten dadurch für das gesamte Objekt, schnelle Anwahl durch die Taste C.

Keyframes konstant ab Objekt-Beginn  ...die Werte eines neuen Keyframes werden auch in den Anfangs-Frame kopiert. Dadurch gelten gleiche Werte vom Anfang des Objekts bis zum erstellten Keyframe, schnelle Anwahl durch die Taste B.

Keyframes konstant bis Objekt-Ende  ...die Werte eines neuen Keyframes werden auch in den End-Frame kopiert. Dadurch gelten gleiche Werte vom erstellten Keyframe bis zum Ende, schnelle Anwahl durch die Taste E.

  1. Der Kurvenverlauf wird von den Eigenschaften der Keyframes bzw. Knotenpunkten beeinflusst. In der Symbolleiste für Werkzeuge können Sie diese Eigenschaft für neu erstellte Keyframes vorwählen:

Geraden-Keyframes  ...die Parameterkurve verhält sich wie ein Faden und läuft an den Keyframes eckig zum nächsten Keyframe weiter, schnelle Anwahl durch die Taste I.

Spline-Keyframes  ...die Parameterkurve verhält sich wie ein Stahldraht und läuft an den Keyframes gebogen zum nächsten Keyframe weiter. Er eignet sich gut für schwingende Bewegungen, schnelle Anwahl durch die Taste O.

SmartMove-Keyframes  ...die Parameterkurve läuft aus einer horizontalen Kurve weich zum nächsten Keyframe weiter, also beispielsweise ideal für weich beschleunigte und weich abgebremste Bewegungen. Es ist ein sogenannter Bezier-Keyframe, der so konfiguriert ist, dass er sich bei Objektänderungen anpasst, schnelle Anwahl durch die Taste Z.

  1. Damit beim Editieren im Screen die Anfasser des Objekts sichtbar bleiben, muss die Darstellung im Screen-Fenster angepasst werden, was insbesondere beim Vergrößern von Bilder der Fall ist. Dies geschieht normalerweise automatisch durch die Funktion Auto-Zoom. Was später in der Show erscheint, ist durch das weiße Rechteck gekennzeichnet. Sie können Sie die Darstellung des Screen-Inhalts auch manuell durch Aktivieren des Werkzeuges Pan verändern, Schnellanwahl durch die Taste P. Drehen des Mausrades wirkt dann auf die Größe, Anfassen und Ziehen mit der Maus ermöglicht Verschieben des Inhalts. Bei veränderter Darstellung ist die Größe in Prozent in der Titelleiste des Fensters angegeben und bei Verkleinerung ist die Screen-Begrenzung als weißer Rahmen sichtbar, siehe Screen-Inhalt vergrößern oder verkleinern.

  2. Sie können das editierte Bild oder Video etc. teiltransparent darstellen lassen, um es zu anderen Objekten besser ausrichten zu können. Das Maß der Transparenz steuern Sie durch Drücken von Zifferntasten während des Editierens: 1 = 25 %, 2 = 50 %, 3 = 75 % und  4 = 100 % Deckkraft. Durch Drücken von 0 stellt sich die Transparenz ein, die sich aus dem Kurvenband des Objekts ergibt.

  3. Wenn sich mit kombinierter Steuerspur die Keyframes nicht differenziert genug bearbeiten lassen, können Sie die Steuerspur in einzelne Parameter-Objekte umwandeln. Klicken Sie dafür mit der rechten Maustaste auf die kombinierte Steuerspur im Objekt und wählen Sie In Einzelspuren konvertieren. Daraufhin öffnet sich der Keyframe-Editor mit Parameter-Objekten, die Kurvenband und Knotenpunkte enthalten. Das Editieren der Kurven und Knotenpunkte in den Parameter-Objekten funktioniert prinzipiell so wie in anderen Objekten, siehe Der Keyframe-Editor.

  4. Um auf einem zweiten Monitor bei Vollbilddarstellung auch im Screen editieren zu können, müssen Sie in den Screen-Eigenschaften unter Vollbild-Einstellungen ein Häkchen vor Mauszeiger aktivieren setzen.

  5. Sie können fertige Keyframe-Effekte aus dem Steuerspuren-Pool auf Objekte anwenden oder Steuerspuren aus dem Keyframe-Editor in den Pool kopieren, siehe Vordefinierte Keyframe-Effekte verwenden.

  6. Da sich Keyframes mit Spline-Charakteristik in bestimmten Fällen schwer handhaben lassen, gibt es die Möglichkeit diese in Bezier-Charakteristik umzuwandeln, siehe Knotenpunkte oder Keyframes von Spline in Bezier umwandeln.

 

Keyframes numerisch bearbeiten

Wenn Sie Effekte nicht mit In-Screen-Editing erstellen möchten, können Sie dies natürlich auch anders erreichen. Für die Steuerung fügen Sie einem Objekt eine Steuerspur hinzu, in die dann Keyframes gesetzt werden können. Über die Eigenschaftentabelle können Sie Werte für die Bildbeeinflussung, in diesem Fall also für Größe, Position und Rotationszustand des Bildes bzw. Videos angeben. Für den Bereich zwischen zwei Keyframes gelten fortlaufende Zwischenwerte, die dann als Bewegung, Zoom oder Drehung sichtbar werden, Beispiel für die Wirkung von Keyframes.

Das Bearbeiten von Keyframe-Eigenschaften kann wahlweise im Dialog oder in der Tabelle erfolgen, wobei die Tabelle abwechselndes numerisches und grafisches Editieren ermöglicht.

In der Tabelle editieren

Im Dialog editieren

 

siehe auch

Objekte mit Keyframe-Steuerung

Kamerafahrt über Standbilder