Mit Kamerafahrten können Sie die Grenzen stehender Bilder sprengen. Bei einer Kamerafahrt wird immer nur ein Ausschnitt eines großen Bildes gezeigt. Dieser Ausschnitt kann seine Lage und Größe zeitabhängig ändern, wodurch ein Fahr- oder Zoom-Effekt entsteht. Das Bild sollte sehr hoch aufgelöst sein, damit beim Hineinzoomen noch genügend Bildinformation vorhanden ist. In diesem Beispiel kommt ein Demo-Bild von den Beispiel-Medien zum Einsatz, die Sie auf der Wings Platinum DVD bzw. USB-Stick finden.
Bevor Sie mit dieser Übung beginnen, sollten Sie wenigstens
die Lektionen 1 bis 3 durchgearbeitet haben und mit der grundsätzlichen
Objektbearbeitung vertraut sein. Die erste Lektion dieses Workshops ist
Projekt
für eine digitale AV-Show anlegen.
Sie können mit Ihrem Übungsprojekt weiterarbeiten oder Sie erstellen ein neues Projekt, am besten mit Seitenverhältnis 16:9, siehe Projekt für eine digitale AV-Show anlegen.
Fügen Sie dem Media-Pool
das Bild Heidelberg-Panorama
hinzu. Dieses Bild stammt von den Beispiel-Medien, die Sie bei der
Installation vom USB-Stick bzw. DVD auf die Festplatte kopiert hatten.
Markieren Sie im Media-Pool die Kategorie Bilder.
Klicken Sie im Hauptmenü
Extras auf Ordner
öffnen Beispiel-Medien
und doppelklicken Sie die Ordner Pictures.
Ziehen Sie nun das Bild Heidelberg-Panorama
aus dem Ordner Samples in
den Media-Pool, siehe auch Copyright bei Medien-Samples.
Normalerweise werden die Presets dem Media-Pool hinzugefügt, wenn Sie das Projekt mit einem Assistenten erstellen. Falls in Ihrem Projekt im Media-Pool - Steuerspuren der Ordner #Importiert mit den Presets fehlt, müssen Sie diese importieren. Markieren Sie die Kategorie Steuerspuren, klicken Sie im rechten Teil des Media-Pools mit der rechten Maustaste in das leere Feld und wählen Sie Aus Vorlage importieren... Markieren Sie die Vorlage Default Pools und klicken Sie abschließend auf Öffnen.
Schnell und einfach gelingt Ihnen die Erstellung einer Kamerafahrt mit einem Preset. Es müssen lediglich die gewünschten Anfangs- und Endausschnitte für die Kamerafahrt manuell eingerichtet werden.
Ziehen Sie das Bild Heidelberg-Panorama in eine Bildspur und verlängern Sie das Objekt auf etwa 15 Sekunden.
Klicken Sie links im Media-Pool auf die Kategorie Steuerspuren, dann auf den Ordner #Importiert und ziehen Sie das Preset Kamerafahrt von rechts nach links auf das Bildobjekt, worauf eine Steuerspur entsteht (A).
Wenn Sie die Wiedergabe vor dem Bildobjekt mit der Leertaste starten, ist die Kamerafahrt im Screen-Fenster zu sehen. Leider sind noch schwarze Balken sichtbar (B), weil der Ausschnitt noch nicht ganz stimmt. Da jedes Bild anders ist, müssen Sie die Ausschnitte für den Beginn und das Ende der Kamerafahrt dem Motiv entsprechend einrichten.
Um den Ausschnitt für den Beginn der Kamerafahrt einzurichten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den ersten Keyframe und wählen Sie Eigenschaften (C), worauf der Eigenschaftendialog mit allen Parametern des Keyframes erscheint.
Fassen Sie den magentafarbigen
Rahmen in einer Ecke an (D) und vergrößern Sie das Bild so weit, dass
die schwarzen Balken verschwinden und das Screen-Fenster voll ausgefüllt
ist. Ordnen Sie die Fenster so an, dass das Screen-Fenster sehen können.
Wenn Sie die Markierung im Zentrum anfassen (E), können Sie auch den
Ausschnitt noch korrigieren. Der Ausschnitt sollte etwa wie
unten abgebildet aussehen. Abschließend klicken Sie auf den Button
B, um
die Positionswerte für den Beginn
des Bildobjekts zu übernehmen (F).
Den Ausschnitt für
das Ende der Kamerafahrt richten Sie auf gleiche Weise ein. Klicken
Sie mit der rechten Maustaste auf den zweiten Keyframe (G) und wählen
Sie Eigenschaften. Vergrößen
Sie das Bild etwas stärker als beim Anfangsausschnitt, damit die Brücke
und das Schloss gut sichtbar sind. Wenn der Ausschnitt etwa wie unten
abgebildet eingerichtet ist (H), klicken Sie abschließend auf den
Button E,
um die Positionswerte für das Ende
des Bildobjekts zu übernehmen.
Wenn Sie die Kamerafahrt nun wiedergeben, sollte das Screen-Fenster immer vollständig ausgefüllt sein und gegen Ende der Fahrt ein leichter Zoom auf die Brücke und das Schloss entstehen. Geben Sie die Kamerafahrt nun im Vollbildmodus wieder, also durch Drücken der F5-Taste. Wie Sie sicher merken, ist die Schärfe nicht besonders gut, obwohl das Panoramabild eine Breite von 13385 Pixel hat.
Die Ursache sind die Grafikdaten, die beim Importieren des Bildes für Breite des Monitors oder Projektors erstellt wurden. Da das Bild für die Kamerafahrt erheblich vergrößert wurde, müssen die Grafikdaten dafür optimiert werden. Klicken Sie im Hauptmenü auf Media-Pool - Grafikdaten optimieren... Die Einstellungen im Dialog passen, wenn die beiden letzten Optionen gewählt sind.
Klicken Sie auf Start, worauf die erforderliche Größe errechnet und neue Grafikdaten erstellt werden.
Anschließend sollte auch die Vollbildwiedergabe im Präsentationsmodus eine einwandfreie Schärfe haben. Wenn die Kamerafahrt schnell läuft, kann es während der Bewegung je nach Schaltzeiten von Projektor oder Monitor zu Unschärfen kommen. Sie müssen in solchen Fällen die Kamerafahrt eventuell langsamer machen. Dies gelingt Ihnen durch verlängern des Objekts und des Abstandes der Keyframes. Die Grundlagen für solche Veränderungen lernen Sie im weiteren Verlauf des Workshops kennen.
Hinweis: Die Screenshots in diesem Thema basieren auf dem normalen Wings Vioso, aber das Nachvollziehen des Workshops ist dennoch problemlos möglich.
Keyframes sind Zeitmarken, die Werte zur Bildbeeinflussung enthalten. Damit Sie richtig damit umgehen können, müssen Sie deren Funktionsweise kennen. Beim Editieren von Bildern im Screen werden im zugehörigen Objekt automatisch Steuerspuren und Keyframes angelegt. Die Keyframes sind Marken mit Werten für bestimmte Parameter zur Bildbeeinflussung, in diesem Fall also für Größe, Position und Rotation. Für den Bereich zwischen zwei Keyframes gelten fortlaufende Zwischenwerte, die dann als Bewegung, Zoom oder Drehung sichtbar werden. Hier ein Beispiel:
Die Keyframes in der Steuerspur bestimmen die Position und die Größe des Bildes. Zwischen (1) und (2) steht das Bild, denn in beiden Keyframes sind identische Positionen gespeichert. Im ersten frei gesetzten Keyframe (2) und im nächsten Keyframe (4) sind unterschiedliche Positionen gespeichert und daher bewegt und vergrößert sich das Bild. Die Zwischenpositionen (3) ergeben sich fortlaufend. Am Ende zwischen (4) und (5) steht das Bild wieder.
Und genau das werden Sie unter Einsatz des sogenannten In-Screen-Editing jetzt üben. Obwohl mit In-Screen-Editing sehr einfaches Editieren möglich ist, sollten Sie sich eine grundsätzliche Vorgehensweise mit folgenden Schritten angewöhnen:
Konzept: Überlegen Sie sich, welche Keyframes für Ihren Effekt notwendig sind und an welcher Zeitposition die Keyframes sitzen müssen.
Zeitposition: Stellen Sie den Locator an die Position, an der ein Keyframe erstellt werden soll, bzw. auf den Keyframe, den Sie bearbeiten möchten.
Werkzeuge: Aktivieren Sie die erforderlichen Werkzeuge. Nutzen Sie die temporäre Aktivierung der Werkzeuge durch Gedrückthalten der entsprechenden Tasten während des Editierens. Letzteres hat den Vorteil, dass Sie die Werkzeug-Modi nicht zurückstellen müssen. Unter Symbolleiste für Werkzeuge finden Sie eine ausdruckbare Liste der Werkzeuge mit Tastenbezeichnungen, die Ihnen bei der Einarbeitung hilft.
In-Screen-Editing: Erst im letzten Schritt bearbeiten Sie das Objekt im Screen.
Nach diesem Schema gehen wir auch im nächsten Workshop vor. Es hat beispielsweise keinen Sinn, Bilder im Screen hin und her zu schieben, ohne zu wissen, welcher Keyframe gerade bearbeitet wird. Die Konzeption einer Kamerafahrt lernen Sie nun kennen.
Ziehen Sie das Bild Heidelberg-Panorama erneut in eine Bildspur und halten Sie beim Ablegen des Bildes in die Spur die Tasten Strg + Alt gedrückt. Diese beiden Tasten bewirken, dass automatisch eine Steuerspur mit einem Keyframe erzeugt wird (A) und das Bild formatfüllend im Screen erscheint (B). Verlängern Sie das Bildobjekt auf etwa 15 Sekunden (C). Falls die Dauer in der Info-Zeile des Objekts nicht angezeigt wird, können Sie dies unter Optionen - Globale Optionen - Objekte - Bilder aktivieren.
Schieben Sie den Keyframe mit der Maus an die Position, wo die Kamerafahrt beginnen soll, also etwa in das erste Viertel des Objektes (D). Klicken Sie nun im Screen auf das Panorama (E), worauf der Inhalt verkleinert wird und ein gelber Rahmen mit acht Anfassern erscheint. Der gestrichelte Rahmen (E) markiert den Bereich, der später im Screen bei der Präsentation sichtbar ist.
Zunächst müssen Sie
den Ausschnitt so einrichten, wie er zu Beginn der Kamerafahrt sein
soll. Da sich das Bild bei der Aufblendung noch nicht bewegen soll,
müssen die Werte der Anfangsposition, die Sie gleich einrichten werden,
auch für den Beginn des Objektes gelten. Dies erreichen Sie durch
die Aktivierung des Werkzeuges Keyframes konstant ab Objekt-Beginn,
was am schnellsten durch die Taste B
geht. Halten Sie also die B-Taste
gedrückt und ziehen Sie im Screen einen Anfasser in der Ecke (F),
um das Bild noch etwas zu vergrößern und lassen Sie die B-Taste
anschließend wieder los. Fassen Sie das Bild in einem Bereich ohne
Anfasser an (G) und verschieben Sie es nach links. Halten Sie auch
hierbei wieder die B-Taste
gedrückt. Die Aktivität des Werkzeuges Keyframes
konstant ab Objekt-Beginn ist am Symbol neben dem Mauszeiger
erkennbar (G).
Tipp: Sie können beim Ziehen mit der Maus über den Screen hinausgehen und mit einem Mal die gewünschte Größe bzw. Position einstellen.
Nach dem Loslassen der Maustaste wird der Inhalt des Screens immer so verkleinert, dass die Anfasser weiterhin sichtbar sind. Das geschieht durch Auto-Zoom-Funktion und betrifft nur die momentane Darstellung zum Editieren, nicht jedoch die Kamerafahrt selbst. In der Titelleiste des Screen-Fensters können Sie anhand der Prozentwerte ablesen, wie stark die Darstellung verkleinert ist (H), die beiden Werte stehen für X- und Y-Vergrößerung. Der später in der Show sichtbare Bereich wird durch das schwarz-weiß gestrichelte Rechteck gekennzeichnet (G). Lassen Sie sich also nicht irritieren, maßgebend für die Show ist immer das, was im gestrichelten Rahmen sichtbar ist.
Nachdem der Anfangsausschnitt
erstellt ist, können Sie den Endausschnitt einrichten. Platzieren
Sie zunächst den Locator im letzten Viertel des Bildobjektes, wo die
Kamerafahrt enden soll ( I ). Klicken Sie in den Screen, worauf der
zweite Keyframe automatisch erstellt wird. Verschieben Sie das Bild
nach rechts, indem Sie es wieder in der Fläche anfassen (J). Vergrößern
Sie das Bild auch noch etwas durch Ziehen eines Anfassers in einer
Ecke, damit die Brücke später gut sichtbar ist und der Fahrweg größer
wird. Orientieren Sie sich dabei an der Abbildung. Halten Sie beim
Justieren des Endausschnitts die E-Taste
gedrückt, damit das Werkzeug Keyframes konstant bis Objekt-Ende
aktiviert wird und die Werte automatisch in das Ende des Objekts kopiert
werden. Wie Sie bei den Einstellarbeiten merken, passt Auto-Zoom die
Darstellung im Screen immer an, damit die Anfasser sichtbar bleiben.
Wenn Sie jetzt in
die Timeline schauen, können Sie den zweiten Keyframe erkennen (K).
Er markiert das zeitliche Ende der Bewegung, denn seine Werte sind
ja durch das gewählte Werkzeug Keyframes konstant bis Objekt-Ende
automatisch auch in den End-Frame kopiert worden (L). Der Endausschnitt
(M) ist zwischen Keyframe (K) und End-Frame (L) identisch, das Bild
steht in diesem Bereich also. Der orange Punkt in der Infozeile (N)
wird übrigens immer dann angezeigt, wenn das Objekt für In-Screen-Editing
selektiert ist. Im Screen hat das entsprechende Objekt dann den gelben
Rahmen mit den Anfassern. Dies ist später hilfreich, wenn Sie sich
an komplexere Collagen mit vielen übereinanderliegenden Objekten wagen.
Jetzt haben Sie Ihre Kamerafahrt fertig und können sie wiedergeben. Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, schließt sich der Keyframe-Editor, sobald Sie in einen leeren Bereich der Bildspur klicken. Schieben Sie den Locator vor das Objekt und starten Sie die Wiedergabe mit der Leertaste. Lassen Sie die Screen-Darstellung zunächst verkleinert, dann können Sie sehr schön beobachten, wie sich das Bild unter der gestichelten Screen-Begrenzung hinweg bewegt. Stoppen Sie die Wiedergabe anschließend mit Esc.
Tipp: Wenn Ihnen die Steuerspuren zu klein erscheinen und Sie Schwierigkeiten haben die Keyframes mit der Maus zu treffen, können Sie diese größer darstellen lassen. Klicken Sie auf Extras - Optionen - Globale Optionen - Arbeitsoberfläche. Setzen Sie vor Große Steuerspuren und Keyframes ein Häkchen.
Falls sich das Bild auch während der Ein- oder Ausblendungen bewegt, sind die Werte vom Anfangs-Frame und dem ersten Keyframe (O) nicht identisch oder vom zweiten Keyframe und dem End-Frame (P) nicht gleich, was durch falsche Anwendung der Werkzeuge (Drücken der Tasten B und E) entstanden ist. Dies können Sie jedoch schnell reparieren.
Wenn sich das Bild
beispielsweise während der Einblendung schon bewegt, markieren Sie
den ersten Keyframe wie abgebildet (O), wodurch dessen Parameter in
der Eigenschaftentabelle erscheinen. Klicken Sie auf Werte
kopieren und anschließend auf den Button Werte in den Beginn kopieren (Q).
Wenn Sie nun die Kamerafahrt prüfen, sollte das Problem behoben sein.
Diese Funktion ist sehr nützlich, wenn beim Aktivieren der Werkzeuge
mal etwas schief geht.
Setzen Sie die Screen-Darstellung nun wieder auf Standardgröße zurück, indem Sie mit der rechten Maustaste in den Screen klicken und Pan/Zoom zurücksetzen wählen. Positionieren Sie den Locator vor dem Objekt und starten Sie dieses Mal den Präsentations-Modus mit F5 und die Wiedergabe mit der Leertaste. Anschließend stoppen Sie durch zweimaliges Drücken von Esc.
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die Bildqualität nicht optimal war. Durch das Zoomen in das Bild hinein haben die Grafikdaten eine zu geringe Auflösung. Um diesen Mangel zu beseitigen, lassen Sie nun die Grafikdaten optimieren. Klicken Sie im Hauptmenü Media-Pool auf Grafikdaten optimieren...
Im Dialog sind keine weiteren Einstellungen erforderlich. Klicken Sie einfach auf Start, damit Wings Vioso RX die erforderliche Größe errechnet und im Hintergrund die passenden Grafikdaten erstellt.
Wenn Sie nun die Wiedergabe im Vollbildmodus
starten, sollte die Kamerafahrt in guter Schärfe erscheinen. Welche
Größe für die Grafikdaten errechnet wurde, können Sie in der Eigenschaftentabelle
erkennen. Markieren Sie das Bildobjekt und klicken Sie in der Eigenschaftentabelle
auf die Registerkarte Bild. Unter Ausgabe
ist bei Grafikdaten die aktuelle
Größe angegeben, also z. B. 6546
Pixel. Diese Angabe bezieht sich immer auf die lange Seite
eines Bildes. Wenn die Angabe der Auflösung des Originalbildes entspricht,
reicht die Auflösung nicht mehr aus und das Bild wird bei der Präsentation
von der Grafikkarte hochskaliert. Da dies einen Schärfeverlust bedeutet,
können Sie überlegen, ob Sie die Kamerafahrt ändern und nicht so stark
reinzoomen. Anschließend müssen Sie Grafikdaten
optimieren erneut ausführen.
Verfeinern Sie nun die Kamerafahrt.
Die Geschwindigkeit können Sie erhöhen, indem Sie die beiden Keyframes
dichter zusammenschieben, so dass die Zeit für die Fahrt verkürzt
wird. Falls Sie Anwender der Pro-Lizenz sind, können Sie für das Verkürzen
des Objekts samt Keyframes noch ein neues Werkzeug kennen lernen.
Aktivieren Sie das Werkzeug Objekte strecken/stauchen durch
Halten der W-Taste
und fassen Sie das Ende des Bildobjektes an, um das Objekt auf etwa
7 bis 8 Sekunden zu verkürzen. Die Dauer ist in der Infozeile erkennbar.
Bei der Wiedergabe des Objekts erkennen Sie, dass die Kamerafahrt nun etwa doppelt so schnell läuft, weil das gesamte Objekt inklusive Kurven und Keyframes gestaucht wurde. Vielleicht ist Ihnen bei der Kamerafahrt auch aufgefallen, dass die Bewegung etwas abrupt beginnt und endet. Das können Sie mit sogenannten SmartMove-Keyframes ändern.
Markieren Sie den ersten Keyframe,
damit die Parameter in der Eigenschaftentabelle erscheinen. Klicken
Sie in der Tabelle unter Keyframe
auf Verlauf und anschließend
auf und wählen Sie SmartMove. Wiederholen Sie das Gleiche
beim zweiten Keyframe.
Wenn Sie nun die Kamerafahrt abspielen,
läuft sie weich und ruckfrei. Bei den nächsten Kamerafahrten können
Sie diese Art der Keyframes auch gleich beim Erstellen wählen, indem
Sie das Werkzeug SmartMove-Keyframes aktivieren.
Das machen Sie am besten Vor dem In-Screen-Editing, damit gleich Keyframes
mit SmartMove-Charakteristik erstellt werden. Hinweis:
bei Verwendung des Presets für die Kamerafahrt, siehe oben, sind SmartMove-Keyframes
bereits enthalten.
Wenn Sie das Prinzip der Keyframes und des In-Screen-Editings verinnerlicht haben, werden Sie sehr schnell zu den gewünschten Ergebnissen kommen.
In einem Keyframe von einer kombinierten Steuerspur sind zahlreiche Parameter gespeichert, die per In-Screen-Editing gemeinsam bearbeitet werden. Einzelne Parameter können zwar über den Eigenschaften-Dialog eines Keyframes editiert werden, aber eine grafische Darstellung der Parameterkurven gibt es nicht, so dass dem differenzierten Editieren gewisse Grenzen gesetzt sind, siehe auch Keyframes per Eigenschaften-Dialog bearbeiten.
Aus den oben genannten Gründen kann eine kombinierte Steuerspur in einzelne Steuerspuren mit Parameter-Objekten umgewandelt und dann im Keyframe-Editor bearbeitet werden. Nach dieser Umwandlung müssen Sie jedoch auch alle Parameter einzeln editieren und deshalb sollten Sie nur konvertieren, wenn Sie mit kombinierten Steuerspuren den gewünschten Effekt nicht erstellen können. Speichern Sie ggf. das Übungsprojekt bevor Sie weitermachen.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Steuerspur im Objekt und wählen Sie In Einzelspuren konvertieren. Es öffnet sich der Keyframe-Editor und es erscheinen sieben Spuren mit Parameter-Objekten für alle möglichen Bewegungsrichtungen (A).
Um alle Spuren voll sehen zu können, machen Sie bei gedrückter Shift-Taste einen Doppelklick auf Parameterbezeichnung einer verkleinerten Spur (B). Auf gleiche Weise können Sie alle Spuren auch minimieren.
Vergrößern Sie nun die Höhe der Steuerspur für die X-Position. Fassen Sie nun die Trennlinie (C) und ziehen Sie diese nach unten, so dass die Spur gut doppelt so hoch ist und die geschwungene Form der Kurve deutlich wird. Mehr zum Editieren mit Hilfe des Keyframe-Editors finden Sie unter Der Keyframe-Editor.
Sie können das Beschleunigen und Abbremsen der Bewegung durch Ändern der Kurvenform beeinflussen. Dafür markieren Sie den Knotenpunkt, so dass die Anfasser sichtbar werden. Ziehen Sie nun den Anfasser (D) horizontal länger. Halten Sie dabei die H-Taste, damit die Tangente nur horizontal verlängert wird.
Wie Sie bemerkt haben verändert sich die Kurvenform. Geben Sie die Kamerafahrt wieder und beobachten Sie, wie sich die Beschleunigung verändert hat.
Sie können natürlich auch den anderen Keyframe noch verändern. Oben im Bild sehen Sie ein Beispiel, bei dem zum besseren Verständnis beide Keyframes markiert dargestellt sind. Durch das Ändern der Tangenten hat sich eine völlig andere Form ergeben. Wie zuvor schon erwähnt, sollten Sie aufpassen, dass Sie die Tangenten nur horizontal ziehen und nicht versehentlich drehen, weil dann der Übergang in den geraden Kurvenabschnitt nicht mehr weich ist.
Sie haben nun am Beispiel der X-Position gelernt, wie in den separaten Steuerspuren prinzipiell editiert wird. Gleiches können Sie natürlich auch mit den übrigen Parametern tun, was recht aufwändig sein kann. Sie sollten also mit einzelnen Steuerspuren nur arbeiten, wenn Sie Ihr Ziel mit kombinierten Steuerspuren nicht erreichen.