Völlig klar, ein anspruchsvolles Konzept einer HDAV-Show beinhaltet meist Audio, hoch aufgelöste Bilder und Video. Doch läuft die Präsentation auf einem TV-Gerät, Plasma-Display oder per Projektor, soll es auch eine DVD von der Show geben, ist Mehrkanalton gewünscht oder andere Sonderfunktionen per Show Control?
Wings Vioso RX hat seine Stärken zweifellos in der weitreichenden Medienintegration. Dennoch gibt es physikalische Gegebenheiten von Medien, Normen und Geräten, die Sie bei der Realisation Ihrer Projekte berücksichtigen müssen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Wichtig ist die Klärung folgender Dinge:
Welche Medien werden im Projekt eingesetzt?
Wie sind die Medien beschaffen?
In welchen Formen soll die Ausgabe erfolgen?
Für Audio gibt es nur wenige Hürden zu nehmen, denn Wings Vioso RX kann Dank der automatischen Samplingraten-Konvertierung flexibel mit unterschiedlichen Formaten umgehen und unabhängig davon ausgeben. Für eine bestmögliche Qualität sollten die Audiodateien im gleichen Format (Auflösung/Samplingrate) ausgegeben werden, wie sie aufgenommen wurden.
Für Mehrkanalton stellt sich die Frage nach dem Ausgabegerät. Da HDAV-Produktionen praktisch ausschließlich vom Rechner präsentiert werden, kann man über Mehrkanal-Soundkarten oder -Interfaces bis zu 32 Kanäle ausgeben. Optional ist auch die Ausgabe von fertig encodierten AC-3 Wave-Dateien über S/PDIF-Ausgang möglich.
Möchte man Surround-Sound auf einer DVD ausgeben, ist das durch Export des Soundtracks in Form mehrerer Stereodateien möglich, die dann in einer externen Software zu einer Dolby Digital-Datei (AC-3) encodiert werden.
Bei den Bildern akzeptiert Wings Vioso RX über 40 verschiedene Dateiformate. Wichtig ist die Bildgröße, die mindestens so groß wie die maximal vorgesehene Ausgabegröße sein sollte. Für Kamerafahrten müssen die Bilder je nach Zoom-Faktor entsprechend größer sein.
Damit die Farbwiedergabe von Bildern identisch mit der in anderen Bildbearbeitungsprogrammen ist, sollten alle Bilder in den Standard-Farbraum sRGB IEC61966-2.1 konvertiert werden, siehe auch Farbmanagement.
Bei der Integration von Videos spielen die Normen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Bildgrößen und Bildfrequenzen eine Rolle. Kann man bei den Videobildgrößen innerhalb eines Projektes mit entsprechenden Bildfeldern noch flexibel reagieren, könnte es bei der Bildfrequenz wirklich schwierig werden. Grundsätzlich gilt, dass in einem Projekt nur Videos mit gleicher Bildfrequenz verwendet werden sollten, also nur 25 B/s (PAL-Norm) oder 30 B/s (NTSC-Norm). Bei abweichenden Bildfrequenzen müssen Bilder bei der Wiedergabe weggelassen oder doppelt gezeigt werden, wodurch ein unzureichendes Timing entsteht und das Video ruckhaft wirkt.
Wenn Ihre Videokamera Vollbildaufzeichnung (Progressive-Mode) unterstützt, sollten Sie für die Verwendung der Videos in HDAV-Shows diesen Modus wählen. Die normalerweise übliche Aufzeichnung der doppelten Anzahl von Halbbildern (Interlace-Modus) ist nur bei TV-Wiedergabe und schnellen Bewegungen vorteilhaft. Für HDAV-Shows ist dieser Modus nicht sinnvoll, weil die Halbbilder ohnehin mit aufwändigem Deinterlacing wieder zusammengesetzt werden müssen und diese Vorgänge nicht verlustfrei sind.
Die Ausgabe eines Präsentations-Videos sollte aus Gründen der Synchronisation mit der Bildfrequenz erfolgen, die den Videos in der Show entspricht, also bei verwendeten PAL-Videos 25 B/s und bei NTSC-Videos 30 B/s. In kritischen Fällen, beispielsweise bei schnellen Bewegungen, kann die Bildfrequenz auf das Doppelte oder Dreifache erhöht werden, was leider wegen fehlender Performance auch schnell Grenzen findet. Gute Voraussetzungen bieten das H.264- und das WMV-Format dafür, siehe auch Videos erstellen (Format wählbar) und Windows Media Video erstellen.
Für eine optimale Wiedergabe spielt die Synchronisation der Ausgabegeräte auf das Eingangssignal eine große Rolle. Moderne Plasma-Displays und CRT-Monitore stellen sich sehr flexibel auf verschiedene Bildfrequenzen des Signals ein. Wählen Sie die Bildfrequenz für die Grafikkarte so, dass sie ein Mehrfaches der Bildfrequenz der Videos beträgt.
Leider synchronisieren sich LC-Displays und Projektoren meist nicht auf ein Eingangssignal, sondern arbeiten zumindest intern fix mit 60 Hz. Wenn Sie nun die zuvor erläuterten Regeln befolgen wollen, müssen Sie idealerweise Videos mit 30 B/s in der Show einsetzen und Ihr HDAV-Video für die Präsentation mit 30 B/s oder 60 B/s ausgeben. Doch wenn Sie dann noch eine DVD in PAL (25 B/s) erstellen möchten, haben Sie das Problem an anderer Stelle.
Um Videos mit verschiedenen Bildfrequenzen einwandfrei wiedergeben zu können, muss die Bildfrequenz für die Ausgabe möglichst hoch sein. Dies ist bei der Wiedergabe mit Hardware-Rendering der Fall, denn Bildfrequenzen von 60 B/s oder mehr sind selbst bei sehr hoher Auflösung möglich. Für eine optimale Wiedergabequalität von Videos haben wir die SmartSync-Engine entwickelt, siehe auch Nutzen und Grenzen der SmartSync-Engine™.
siehe auch