Wissenswertes über Farbmanagement

Farbmanagement dient zur einheitlichen Farbdarstellung auf Computersystemen. Alle Eingabegeräte (Scanner, digitale Kameras etc.), der Computer mit seinen Programmen und die Ausgabegeräte (Monitor, Drucker, Projektoren) sollen Farben einheitlich erfassen und darstellen können. Nun sind diese Geräte aufgrund ihrer Technologie leider recht unterschiedlich in der Lage, Farben zu erfassen und auszugeben. Diese Fähigkeit wird über sogenannte Farbräume definiert, auch Gamut genannt. Ein Drucker hat beispielsweise einen anderen Farbraum als ein Monitor und ein Projektor hat wieder einen anderen. Farbmanagement vermittelt zwischen diesen unterschiedlichen Farbräumen.

Für den Computer sind Farben nur Zahlen und hier gibt es keine technologischen Grenzen wie bei Ein- und Ausgabegeräten. Man muss sich nur für einen Farbraum entscheiden. In der PC-Welt, für das Internet und bei HDTV wird der Standard-Farbraum sRGB IEC61966-2.1 benutzt. Da dieser Farbraum für anspruchsvolle Bildbearbeitung und für die nuancierte Darstellung bestimmter Farben zu klein ist, wurden noch andere Farbräume definiert, z. B. Adobe RGB 1998 oder Apple RGB, um nur einige zu nennen.

Doch wie kommen wir nun zu einer einheitlichen Farbdarstellung? Es erscheint logisch, dass ein Drucker mit seinen CMYK-Druckfarben nicht alle Farben drucken kann, die mit RGB darstellbar sind. Das Farbmanagement konvertiert mit Hilfe von Farbprofilen die RGB-Farben so in CMYK-Farben, dass sie der RGB-Darstellung möglichst ähnlich sind. Im Idealfall besitzt jedes Ein- und Ausgabegerät ein eigenes Farbprofil für eine präzise Farbdarstellung. Und wenn Sie beispielsweise eine andere Papiersorte oder Tinte mit Ihrem Drucker verwenden, brauchen Sie genau genommen ein neues Farbprofil.

Wichtig ist sicherlich die Erkenntnis, dass die Mediendateien in einem genügend großen Farbraum gespeichert und archiviert werden sollten. Ziel sind möglichst "ausgabeneutrale Mediendateien", die durch Farbprofile für die Ausgabe mit unterschiedlichsten Geräten aufbereitet werden können und optimale Ergebnisse sicherstellen. Auch wenn Sie heute mit Ihren Geräten ein Bild noch nicht mit allen Farbnuancen drucken oder projizieren können, so wollen Sie es doch mit fortschreitender Technologie in Zukunft tun können. Es wäre beispielsweise völlig falsch, ein Bild in einem CMYK-Farbraum zu archivieren, weil er kleiner als ein RGB-Farbraum ist und sich nur für den Druck als sinnvoll erweist. Monitore, Displays und Projektor stellen Bilder immer mit RGB-Farben dar. Sie sollten wenigstens sRGB-Farbraum darstelllen können, der praktisch auch dem Farbraum von HDTV entspricht. Sehr gute Monitore und einige Projektoren besitzen jedoch einen deutlich größeren Farbraum als sRGB und benötigen für eine korrekte Farbwiedergabe von Bildern unbedingt ein Farbprofil.

Leider erstreckt sich das Farbmanagement in der oben erläuterten Form nicht auf Videos. HD-Videos werden meist im Farbraum ITU BT Rec 709 gespeichert, der sRGB entspricht. Ausnahmen gibt es beim Kinofilm, die im wesentlich größeren Farbraum DCI-P3 gespeichert werden. Wenn in einer Show HD-Videos und Bilder verarbeitet werden, ist es meist sinnvoll, die Ausgabegeräte auf sRGB zu kalibrieren und die Show in diesem Farbraum auszugeben.

Farbmanagement und Wings Vioso RX

Wings Vioso RX kann Bilder in beliebige Farbräume korrekt ausgeben, also den Farbraum der Bilder in den Farbraum des Ausgabegerätes konvertieren. Unter Globale Optionen - Farbmanagement können Sie den gewünschten Farbraum durch Angabe eines Farbprofils festlegen. Wenn Sie kein Farbprofil für Ihr Ausgabegerät haben, können Sie den standardisierten Farbraum sRGB IEC1966-2.1/HDTV verwenden. Bei der Ausführung der Farbkonvertierung hat der Anwender zwei Verfahren zur Wahl:

Es ist natürlich klar, dass alle Bilder über ein eingebettetes Farbprofil verfügen sollten, denn sonst ist eine präzise Farbdarstellung unmöglich. Daher muss das Berücksichtigen der Farbprofile in den Optionen auch aktiviert sein. Wichtig: Wings Vioso RX kann Farbprofile nur aus dem JPG- und TIF-Format lesen! Tipp: Wenn geringer Speicherplatz kein vorrangiges Ziel ist, verwenden Sie für Bilder das TIF-Format, Vorteile des TIF-Formats.

Beim Rendern von Videos werden die dafür verwendeten Bildgrafikdaten immer in sRGB konvertiert, damit sie zum Videofarbraum BT.709 kompatibel sind.

Farbprofile für Monitore und Projektor

Für anspruchsvolle Bildbearbeitung und Präsentation von AV-Shows sollten Sie Ihre Ausgabegeräte, also Monitore und Projektor, kalibrieren. Ein Messgerät vergleicht die dargestellten Farben mit den Sollwerten und erstellt dann ein Farbprofil, das die Korrekturwerte enthält. Wenn Sie keine Messgeräte für die Farbkalibrierung von Ein- und Ausgabegeräten besitzen, können Sie die Kalibrierung und Profilierung auch von einem Fachmann als Dienstleistung durchführen lassen.

Das so erstellte Farbprofil des Gerätes wird dann meist mit Hilfe von Farbmanagement-Tools oder in Windows unter Systemsteuerung - Farbverwaltung angeben und ist in der Grafikkarte oder bei Hardware-kalibrierbaren Monitoren im Gerät selbst wirksam. Dort werden direkt Weißpunkt und Gamma beeinflusst. Damit das Farbprofil eines Displays oder Projektors bei der Präsentation mit Wings Vioso RX für die Farbraumkonvertierung von Bildern wirksam wird, muss es in den Farbmanagement-Optionen angegeben werden, siehe Globale Optionen - Farbmanagement.