Wenn über sinnvolle Größen von digitalen Bildern gesprochen wird, geht es meist um Pixel, was von "picture element" kommt und Bildpunkt bedeutet. Aber es fallen auch oft Abkürzungen wie dpi oder ppi. Das sind Maßeinheiten für Auflösungen, also wie viel Information sich in einer bestimmten Strecke befindet, und bedeuten dots per inch (Angaben beim Drucken) bzw. pixel per inch (Angaben bei Scannern, Monitoren, Dateien usw.). Diese Bezeichnungen werden leider oft falsch verwendet, was aber nicht wirklich schlimm ist, denn sie bedeuten fast das Gleiche. Auflösungen sind beim Scannen und beim Drucken wichtig, nicht jedoch bei HDAV-Anwendungen, also bei der Darstellung per Bildschirm oder Projektor.
Je nach Anwendung oder Situation unterscheiden wir zwischen Scanauflösung und Ausgabeauflösung. Die Scanauflösung bezieht sich auf die Größe eines Bildes oder Dias, das gescannt werden soll. Wird ein KB-Dia (36 x 24 mm) mit einer Auflösung von 1000 ppi gescannt, entsteht eine Bilddatei mit rund 1400 x 934 Pixel. Verdoppeln wir die Scanauflösung auf 2000 ppi, entsteht eine Bilddatei mit 2800 x 1868 Pixel, was der vierfachen Informationsmenge entspricht, weil ja die Fläche relevant ist (Breite x Höhe). Wenn ein 6 x 7 Mittelfomatdia (genau 69 x 54 mm) ebenfalls mit 2000 ppi gescannt wird, entstehen proportional zur Fläche mehr Bildpunkte: 5433 x 4252 Pixel. Durch dieses Beispiel wird vielleicht auch deutlich, warum KB-Scanner eine höhere Auflösung haben müssen, als Mittelformatscanner.
Die Informationsmenge in Pixel hat absoluten Charakter und ist daher sehr wichtig für Schärfe und Detailgenauigkeit eines Bildes.
Wenn ein Bild gedruckt werden soll, wird die Informationsmenge der Bilddatei in einer bestimmten Größe auf Papier ausgegeben. Wie scharf es ist, ergibt sich durch die entstehende Ausgabeauflösung. Oder anders ausgedrückt: Wenn ein Druckverfahren eine bestimmte Ausgabeauflösung erfordert, begrenzt die Informationsmenge in der Datei die druckbare Bildgröße. Hier einige Beispiele, bei denen wir die Bildbreite in Pixel und Zentimeter sowie die Auflösung und die Schärfe betrachten:
Die beiden großen Bilder machen symbolisch deutlich, dass für einen großen Ausdruck in guter Qualität auch eine entsprechend große Bilddatei nötig ist. Denn bei einer bestehenden Bilddatei kann mit einer Auflösungsangabe lediglich Ausgabegröße bestimmt werden, nicht jedoch die Menge der druckbaren Bildinformation.
Wie zuvor schon erwähnt, spielen für die Darstellung auf einem Monitor oder einem Projektor Auflösungsangaben in dpi oder ppi praktisch keine Rolle. Ein Projektor oder ein Monitor kann, vorgegeben durch Grafikkarte, LCD-Panel oder Bildchip, nur eine ganz bestimmte Informationsmenge darstellen. Hier wird zwar auch wieder von Auflösung gesprochen, jedoch im Sinne von absoluter Informationsmenge. Wenn wir beispielsweise einen Projektor mit 1400 x 1050 Pixel Auflösung verwenden und ihn mit Bildern gleicher Größe füttern (native 1 zu 1 Darstellung), hängt die Auflösung in ppi von der Größe des projizierten Bildes ab. Wenn es beispielsweise 300 cm breit ist, sind es rund 12 ppi. Wird das gleiche Bild auf einem Monitor mit einer Schirmbreite von 35 cm dargestellt, entsteht eine Auflösung von gut 100 ppi. Die Auflösungen in ppi sind bei diesen Ausgabeformen zwar errechenbar, aber sie haben als Angabe in einer Bilddatei absolut keinen Einfluss auf die Darstellung. Für eine optimale Qualität kommt es hier vielmehr darauf an, Bilder in den Pixelmaßen auszugeben, die exakt der physikalischen Auflösung der Geräte (Monitor, Projektor) entsprechen. Für die optimale Ausgabe besitzt Wings Vioso RX ein sehr flexibles Management für die Bildskalierung mit anschließender Schärfung (optional), siehe auch Sinnvolle Bildgröße und Tipps zum Schärfen von Bildern.
Die Auflösungsangaben in ppi (...oder dpi) haben für Monitore und Projektoren keinerlei Bedeutung, denn die Auflösung wird durch die vorhandenen Pixel eines Bildes und die physikalische Auflösung der Geräte bestimmt.
Noch ein Wort zur Auflösung von Druckern. Eigentlich darf man die Einheit dpi nur bei Druckern verwenden, weil nur dabei wirklich von dots per inch gesprochen werden kann. Moderne Farbdrucker bieten Auflösungen von über 4000 dpi. Sie werden sich nun fragen, ob Sie Ihre Bilder für bestmögliche Qualität nun mit dieser Auflösung vorbereiten und drucken müssen, was bei DIN A4-Ausgabe eine Bilddatei mit 47.000 x 33.500 Pixel und rund 4 GB erfordern würde...!? Nein, die hohe Auflösung braucht der Drucker nur, um möglichst viele Farbtöne erzeugen zu können. Für einen Pixel setzt er 16 und mehr Druckpunkte (dots) je Farbe, so dass sehr fein nuancierte Tonwerte entstehen. Wenn ein Pixel aus vielen kleinen Druckpunkten erzeugt wird, spricht man von einer Sample Cell. Für den Druck reichen daher Bilddateien mit Auflösungen zwischen 100 und 400 ppi, je nach Druckverfahren und zu druckender Bildgröße. Ein großer Ausdruck benötigt eine geringere Auflösung als ein kleiner, weil dann ja auch der Betrachtungsabstand größer ist und Unschärfen bei feinen Details nicht wahrgenommen werden.
siehe auch
Tipps zum Schärfen von Bildern