Das SC Net-System ist ein Netzwerk aus einem SC Master Gerät und einem oder mehreren SC Net-Modulen zur Steuerung verschiedenster Geräte. Alle SC Net-Geräte werden an einer einzigen, bidirektionalen Netzwerkverbindung betrieben, über die auch die Stromversorgung erfolgt.
siehe auch
SC Master Geräte
Alle Komponenten werden an einer einzigen Netzverbindung aus Standard Cat5 Kabel, die bis zu 1000 Meter Gesamtlänge haben darf, betrieben. Normalerweise werden die Module hintereinander geschaltet, aber mit einem Verteilermodul können die Leitungen auch sternförmig geführt werden. Durch ihre kompakten Abmessungen finden die Module in der Nähe der zu steuernden Geräte Platz, so dass erst hier in die zum Teil zahlreichen Anschlusskabel verzweigt wird und diese dadurch entsprechend kurz ausfallen.
Unbenutzte SC Net-Ausgänge müssen mit einem Terminator abgeschlossen werden. In großen, weit verzweigten Netzwerken sollten Sie für optimale Betriebssicherheit Module mit Iso-PlugIn zur Potentialtrennung verwenden, siehe Iso-PlugIn.
Wenn eine Anwendung ausschließlich vom Rechner mit Wings Vioso RX läuft, können SC Net-Module auch direkt an einer seriellen Schnittstelle des PCs betrieben werden, siehe Direkter PC-Betrieb von SC Net-Modulen.
Die Stromversorgung der SC Net-Module erfolgt über die Netzwerkleitung durch den SC Master oder durch zusätzlich Netzteile. Der zusätzlich eingespeiste Strom steht dabei nicht nur dem am Netzteil angeschlossenen Modul, sondern allen am Netzwerk angeschlossenen SC Net-Modulen zur Verfügung. Ein Netzteil vom Typ AC-3 kann normalerweise fünf SC Net-Module versorgen. Es gibt allerdings auch Module, die ein eigenes Netzteil benötigen.
Das Master-Gerät hat immer die Geräte-Adresse 1. Die Geräte-Adressen 2 bis 125 stehen für Module (Slaves) im Netzwerk zur Verfügung. Besitzt ein SC Master die Adresse 2 oder höher, wird er im Netzwerk wie ein Modul betrieben.
Jedes SC Net-Gerät bietet bestimmte Funktionen, die über Sub-Adressen angesprochen werden. Wenn SC Net-Geräte im Media-Pool unter Geräte hinzugefügt worden sind, erscheinen sie mit ihren Funktionen, wobei Wings Vioso RX automatisch eine Adressierung vornimmt, die jedoch jederzeit änderbar ist. Zum Beispiel wäre ein SC RELAY 8out in Form von 8 Schaltern sichtbar, die beispielsweise Adressen von 2/1 bis 2/8 haben könnten, 2 wäre also die Geräte-Adresse und 1 bis 8 die Sub-Adressen der einzelnen Relais.
Auch SC Master Geräte besitzen verschiedene Schnittstellen, die über Sub-Adressen angesprochen werden können, siehe SC Net Sub-Adressen der SC Master-Geräte.
Wenn Sie Adressen ändern möchten, weil Sie beispielsweise für die Steuerung eine geänderte Hardware einsetzen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Klicken Sie im Media-Pool auf das Pluszeichen vor der Kategorie Geräte und markieren Sie darunter den gewünschten SC Net-Port, worauf die Geräte rechts aufgelistet werden.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Steuerkanal und wählen Sie Eigenschaften. Der Eigenschaften-Dialog erscheint.
Geben Sie unter Adresse die neue Adresse ein und bestätigen Sie abschließend mit OK.
Damit ein SC Net-Modul programmierte Funktionen ausführen kann, muss im Modul die Geräte-Adresse eingestellt sein, mit der es im Media-Pool unter Geräte geführt wird. Auch die Mudul Adressen werden mithilfe des SC Master eingestellt.
Und so stellen Sie die Geräte-Adressen am SC Master und an den SC Net-Modulen ein:
Verbinden Sie den SC Master mit den SC Net-Modulen und schalten Sie ihn ein.
Gehen Sie im Menü des SC Master zu „Options – SC-Net – NetAdrs“ und stellen Sie NA=1 ein.
Damit die Kommunikation im SC Net hergestellt wird, schalten Sie den SC Master aus und wieder ein. Beim Hochfahren des SC Master muss kurz eine Meldung wie z. B. „SC-Baud: 460800" erscheinen, wobei der Wert je nach ausgehandelter Baudrate anders sein kann. Wenn die Kommunikation funktioniert, blinkt an den Modulen die blaue SC NET-LED in Abständen von einigen Sekunden. Sollte keine Kommunikation Zustande kommen, erhalten Sie weitere Informationen unter Kommunikation im SC Net sicherstellen.
Gehen Sie erneut ins Menü und selektieren Sie unter „Options – SC-Net – ExtAdrs“ die Adresse, die Sie einem SC Net-Modul zuweisen möchten, z. B. EA=2.
Wenn Sie am SC Master nun Enter drücken, werden alle angeschlossenen SC Net-Module in den Konfigurations-Modus gesetzt, was an den blinkenden DATA-LEDs erkennbar ist, und der SC Master sendet die Adresse ins Netz. Beides bleibt für 20 Sekunden aktiv.
Drücken Sie während dieser Zeit den Setup-Taster des zu konfigurierenden SC Net-Moduls, um die Adresse zu speichern. Verwenden Sie zum Drücken des Setup-Tasters ggf. einen Kugelschreiber. Der Konfigurations-Modus wird dadurch beendet.
Sie können die im Modul eingestellte Adresse prüfen. Wenn Sie den Setup-Taster drücken, wird die Adresse des Moduls im Display des Master-Gerätes kurzzeitig angezeigt. Sollte dies bei Ihren Geräten nicht funktionieren, ist ggf. ein Update der Betriebssoftware erforderlich.
Wird eine Show über einen DLC-Port programmiert, weil auch Diaprojektoren gesteuert werden sollen, z. B. mit SD EC 2X4, dürfen nur SC Net-Adressen im vorderen Bereich benutzt werden. Ein DLC-Port ermöglicht 32 Schalter, 32 RS232-Kanäle und 32 Analog-Kanäle bei gleichen DLC-Adressen, weil die Information in jeder Adresse dort als eigenständige Befehle hinterlegt sind. Eine Ausnahme sind DMX-Kanäle, die auf den ersten 32 Kanälen identische Information wie die Analog-Kanäle erhalten, also parallel laufen.
Einige Konfigurations-Beispiele:
32 Relais, die mit vier SC RELAY 8out realisiert werden:
1. Modul, Geräte Adresse 2, 8 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A1 bis D2
2. Modul, Geräte Adresse 3, 8 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A3 bis D4
3. Modul, Geräte Adresse 4, 8 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A5 bis D6
4. Modul, Geräte Adresse 5, 8 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A7 bis D8
32 OC-Schalter, die mit zwei SC OPEN COLLECTOR 16out werden:
1. Modul, Geräte Adresse 2, 16 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A1 bis D4
2. Modul, Geräte Adresse 3, 16 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A5 bis D8
8 Relais per SC RELAY 8out und
16 OC-Schalter per SC OPEN COLLECTOR 16out:
1. Modul, Geräte Adresse 2, 8 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A1 bis D2
2. Modul, Geräte Adresse 3, 16 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A5 bis D8
16 OC-Schalter über ein SC OPEN COLLECTOR 16out,
16 Kanäle 0 - 10 Volt als zwei SC ANALOG 8out und
4 Kanäle RS 232 über ein SC SERIAL 4in-out:
1. Modul, Geräte Adresse 2, 16 Schaltausgänge mit den DLC-Adressen A1 bis D4
2. Modul, Geräte Adresse 2, 8 Kanäle 0 - 10 Volt mit den DLC-Adressen A1 bis D2
3. Modul, Geräte Adresse 3, 8 Kanäle 0 - 10 Volt mit den DLC-Adressen A3 bis D4
4. Modul, Geräte Adresse 2, 4 serielle Ausgänge mit den DLC-Adressen A1 bis D1
16 Kanäle 0 - 10 Volt über zwei SC ANALOG 8out und
16 Kanäle DMX über ein SC DMX in-out
1. Modul, Geräte Adresse 2, 8 Kanäle 0 - 10 Volt mit den DLC-Adressen A1 bis D2
2. Modul, Geräte Adresse 3, 8 Kanäle 0 - 10 Volt mit den DLC-Adressen A3 bis D4
3. Modul, Geräte Adresse 2, 64 DMX-Kanäle mit den DLC-Adressen A1 bis D8
Das SC DMX in-out kann zwar 128 Kanäle ausgeben, jedoch sind bei DLC-Port nur 32 Analog/DMX-Kanäle programmierbar. Da im Beispiel die ersten 16 von den 0 - 10 Volt-Kanälen belegt sind bzw. dort die gleiche Information als DMX ausgegeben wird, können für die DMX-Steuerung in diesem Fall nur DLC-Adressen ab A5 verwendet werden.