Die meisten Videos sind halbbild-basiert (TV/DVD, DV, zum Teil auch HDV und HDTV). Das heißt, ein einzelnes Videobild besteht aus zwei Halbbildern, die aus Zeilen bestehen und Zeit versetzt aufgenommen wurden. Dieses so genannte Zeilensprungverfahren wird international Interlacing genannt. Es stammt aus der analogen Videowelt und wurde eingeführt, weil man mit 50 Halbbildern pro Sekunde Bewegungen flüssiger darstellen kann als mit 25 Vollbildern.
Nachteile sind jedoch Flimmern an feinen, waagerechten Strukturen und ein nicht so homogen wirkendes Bild. Da ein Computer mit Halbbildern nicht sinnvoll umgehen kann, macht er aus Halbbildern wieder Vollbilder. Wenn ein Videobild aus zwei Halbbildern zusammengesetzt wird, entstehen durch den Zeitversatz der beiden Halbbilder ausgefranste Konturen bei horizontal bewegten Objekten. Dies ist im stark vergrößerten Beispiel (unten links) gut erkennbar. Im rechten Bild hat Wings Vioso RX ein hochwertiges Deinterlacing durchgeführt (adaptives Verfahren), was zu einer erheblich besseren Qualität führt. Wie Sie Ihre Videos verbessern, finden Sie unter Deinterlacing von Videos.
Wie oben schon erwähnt, bezeichnet man ein Video, das aus Halbbildern besteht,als interlaced. Besteht es dagegen aus Vollbildern, was z. B. beim Kinofilm und daraus erzeugten DVDs der Fall ist, nennt man es progressive. In den Bezeichnungen von Videoformaten finden sich die Anzahl der Zeilen, die Bildfrequenz und der Bildaufbau wieder: z. B. 576/50i (PAL-TV, 576 Zeilen, 50 Halbbilder), 480/60i (NTSC-TV, 480 Zeilen, 60 Halbbilder), 720/30p (HDTV, 720 Zeilen, 30 Vollbilder) oder 1080i (HDTV, 1080 Zeilen, Halbbilder ohne Angabe der Bildfrequenz).