Wer es gewohnt ist, mit Bildern zu arbeiten wird bei der Bearbeitung von Videos über einige Besonderheiten bezüglich der Bildformate stolpern, was seine Gründe in den analogen Wurzeln der Videotechnik hat. In der digitalen Videotechnik wird zum Teil mit unterschiedlicher Auflösung für die X- und die Y-Achse gearbeitet, es gibt quasi "rechteckige" Pixel. So sind Videos von DV-Cams und Video-DVDs grundsätzlich 720 x 576 groß (entspricht 5 : 4), was jedoch noch nichts über das korrekte Seitenverhältnis des Videobildes sagt. Das wird nämlich abweichend von den Pixeln des Videos mit 4 : 3 oder 16 : 9 festgelegt.
Damit Sie die nachfolgenden Beispiele am Monitor richtig beurteilen können, dürfen Sie bei Röhrenmonitoren nicht 1280 x 1024 Pixel verwenden. Wählen Sie eine Auflösung, die dem Seitenverhältnis Ihres Monitors entspricht, z. B. für einen Standardmonitor mit 4 : 3 Seitenverhältnis wären dies 1024 x 768, 1280 x 960 oder 1600 x 1200 Pixel.
Wenn Sie mit einer Video-Kamera filmen und Ihre Aufnahmen auf die Festplatte kopieren, entstehen bei DV Dateien mit 720 x 576 Pixeln Bildgröße und bei HDV mit 1440 x 1080 Pixeln. Beide Formate besitzen horizontal zu wenige Pixel und müssen für eine korrekte Darstellung auf das Video-Seitenverhältnis gedehnt werden. Dies geschieht durch die Angabe des Seitenverhältnisses in den Eigenschaften eines Videos. Folgende Korrekturen werden dadurch vorgenommen:
An den leicht Ei-förmigen Rädern und an den Gesichtern der Tänzerinnen können Sie erkennen, dass beide Videos im unkorrigierten Zustand gestaucht sind (links), denn der Computer geht immer von quadratischen Pixeln aus. Erst wenn das Bild im Screen auf 4 : 3 bzw. 16 :9 gedehnt wird, entstehen die korrekten Proportionen.
Bei der Erstellung einer Video-DVD ist die Situation ähnlich. Sie haben für Ihre Show einen Screen mit dem gewünschten Ausgabeformat erstellt, also 4 : 3 oder 16 : 9. Wings Vioso RX passt die Seitenverhältnisse bei der MPEG-2-Erstellung für DVDs automatisch an und benutzt dabei den Korrekturfaktor 1,094, der sich unter Berücksichtigung der Norm ITU-R BT.601 für DV/D1-Pal Auflösung ergibt. Bei der Wiedergabe mit einem DVD-Player wird das Bild wieder korrekt dargestellt. Der Weg vom Screen in Wings Vioso RX bis zum TV-Schirm sieht so aus:
Wie das Bild auf dem TV-Schirm dargestellt wird, ist von der Bildröhre und von den Geräteeinstellungen abhängig. Leider beschneiden TV-Geräte das Bild häufig auch etwas. Wie Sie dies korrigieren können, finden Sie unter Rand für TV-Wiedergabe.
Wenn Sie eine Show mit einem anderen Seitenverhältnis gestaltet haben, z. B. von KB-Dias mit dem Seitenverhältnis 3 : 2, wird der Screen bei der MPEG/DVD-Erstellung mit dem korrekten Seitenverhältnis übernommen. Im Video entstehen dann schwarze Balken, damit das Bild unverzerrt wiedergegeben werden kann.